Der Großteil des Werks von Sine Hansen (1942 - 2009) entstand zwischen 1964 und 1980. In einer eigentümlichen Mischung mit Referenzen zur Pop Art, Op Art und Hard-Edge-Malerei zeigen die Bilder der in Polen geborenen Künstlerin oftmals massenfabrizierte, Gegenstände des alltäglichen Lebens. Hansen streicht dabei jedoch weniger, den Waren- und Charakter der abgebildeten Objekte hervor, sondern stellt sie auf intensiven, einfarbigen Hintergründen isoliert, flach und reduziert dar. Mit Vorliebe malte die Künstlerin, deren zunächst recht erfolgreiche Karriere Ende der 1970er-Jahre mit Heirat und Familiengründung ins Stocken geriet und sich schließlich verlief, Alltagsgegenstände: Glühbirnen, Werkzeuge oder Sicherheitsnadeln – Objekte, die traditionell geschlechterspezifisch aufgeladen sind und daher auch eine sexuell konnotierte LEsart fordern.
„Merkmale meines Produzierens liegen in der Kontrollierbarkeit der Aggressivität“, sagte Hansen einmal, und in der Tat scheint sich in vielen ihrer Arbeiten unter der poppigen Oberfläche eine gezügelte, unterdrückte Anspannung ihre Bahn zu brechen. So zeigt Beglühte Sicherheit, ein frühes Werk, das 1965 und damit kurz nach dem Ende ihres Studiums an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig entstand, zwei in Komplementärfarben gehaltene überdimensionierte Sicherheitsnadeln, die sich in einander verhakt gegenüberstehen. Die eine Nadel durchbohrt dabei mit ihrer scharfkantigen Spitze das ringförmige Ende der anderen. Darüber findet sich eine Reihe von Glühbirnen, die vor einem farblich abgesetzten Hintergrund angeordnet sind. Sie scheinen, Flutlichtern in einem Stadium oder Scheinwerfern auf einer Bühne gleich, die surreale Szene „auszuleuchten“.